Am Montag, 26. September 2022 um 7.20 Uhr war es so weit, Treffen auf dem ehemaligen Realschulparkplatz, Abfahrt nach Herford zum H2O. Dort angekommen, Boote und Material sortieren, umziehen und raus ins beheizte Außenbecken zum Rollen üben. Unterstützt von Luca L. einem ehemaligen Schüler und aktiven Vereinsmitglied begannen die Kinder am Montag und Dienstag mit den ersten Übungen zur Wassergewöhnung, dem Hüftknick und den ersten Rollen mit einem geführten Paddel. Zwischendurch standen auch immer wieder Spielereien auf dem Plan, das Tauchen in ein gekentertes Kajak und das Tauschen von Booten über und unter dem Wasser. Mit ganz viel Spaß und Geduld schafften die Kinder es dann auch ihre eigene Komfortzone zu verlassen, eigene Grenzen zu überwinden und länger unter Wasser zu bleiben und kontrolliert das Boot zu verlassen oder auch sogar wieder mit einer Eskimorolle aufzutauchen, wie z. B. insgesamt vier Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgängen 5 bis 7. Abschließend ging es dann am Dienstag zum gemeinsamen Packen des Bullis und des Anhängers für das Zeltcamp in Mantinghausen zur Kanugarage nach Wallenbrück.
Die Wetterprognose für die Tage des Zeltcamps in Mantinghausen war zwar wechselhaft aber insgesamt nasskalt und eher trüb. Warme Wechselkleidung, energiereiche Müsliriegel, dicke Neoprenanzüge und eine Mütze zum Schlafen waren nur ein Teil der empfohlenen Sachen zum Packen.
Am Mittwoch kamen wir vormittags in Mantinghausen an und nutzten die Regenpause zwischen zwei Schauern für den Aufbau der Zelte und die Einrichtung des Pavillons. Dort war auch unser wettergeschützter Sammel-, Koch- und Essplatz im Trockenen. Nach der ersten Trainingsrunde mit viel Kehrwasser und Strömung und nur einer einzigen Kenterung auf der Wildwasserübungsstrecke in Esbeck kamen die Kinder kalt und durchgefroren zum Zeltplatz zurück, eine warme Dusche und viel frisch gekochter heißer Kakao halfen die Kälte zu überwinden. Beim anschließenden gemeinsamen Kochen und Abendessen kamen nicht nur die Kochtalente der Kinder, sondern auch spontane Gesangseinlagen mit Haarbürstenmikrofon und Tanzeinlagen zum Vorschein. Nach einer kurzen aber dafür sehr kalten Nacht im Zelt stand morgens wieder Singen zu Neeles Geburtstag auf dem Plan. Dazu gab es mehrere selbstgebackene Kuchen, natürlich warmen Kakao und das Geburtstagskind durfte selbstverständlich ganz viele Kerzen auspusten. Der Tag ging so sonnig weiter, wie er begonnen hatte, nach der kalten Nacht und dem kalten Wasser der Lippe tagsüber war das auch dringend notwendig. So nutzten wir die Mittagspause am Ufer der Lippe in der Sonne, um einen Flaschenzug aufzubauen und ein schwer beladenes Boot mehrere Meter weit von einzelnen Schülerinnen und Schüler ziehen zu lassen. Das Tempo auf dem Wasser wurde nun immer größer, die Schülerinnen und Schüler fuhren die Kehrwässer mittlerweile schon sehr zielgenau und sicher an und konnten sicher auch wieder in die Strömung einschlingen. Auch das Traversieren (überqueren des Bachs entgegen der Strömung) konnten wir an einigen Stellen gut üben sowie auch einen Boofschlag über eine ungefährliche Miniwalze im unteren Streckenabschnitt.
Abschließend übten wir noch den korrekten und sicheren Umgang mit dem Wurfsack, das Schwimmen im Wildwasser und in der Strömung, sowie das Retten und Bergen von gekenterten Paddlerinnen und Paddler. Beim Wurfsackwerfen galt es einen Schwimmer mit Hilfe eines Rettungsseils aus der Strömung zu ziehen, in den meisten Fällen ging dies schon sehr sicher. Auch das korrekte Verhalten im Wasser soll geübt sein, so schwammen die Kinder auch gemeinsam mehrmals die komplette Übungsstrecke durch die Lippe. Scheinbar waren das Retten und Bergen und auch das Schwimmen in der Strömung eines der absoluten Highlights für die Kinder. Am letzten Abend war nach einem sehr langen und kräftezehrenden Tag am und im Wasser, sehr viel Kakao und dem gemeinsamen Kochen recht früh die Bettzeit angesagt. Auch diese Nacht war mit ca. 3°C wieder sehr kalt. So fiel auch das Abbauen der Zelte und Packen aller Materialien nach dem Frühstück nicht mehr so schwer, um dann ins warme Spenge zurückzukehren. Mit kalten Fingern und Füßen, aber Sonne im Herzen ging es dann für alle in die wohlverdienten Herbstferien. Nach den Osterferien startet dann auch die Kanu AG wieder für alle Kinder. Mit Vorfreude auf die Wildwasserwoche 2023, die wir sicher wiederholen möchten, gehen wir damit als AG auch in die Winterpause.