Umwelttour der Kanu AG der Regenbogen-Gesamtschule-Spenge wird mit dem zweiten Platz bei den Sternen des Sports in Bronze in Minden gewürdigt.

Am Donnerstag, 12. September 2024, war es wieder so weit, die Verleihung der Sterne des Sports in Bronze der Volksbank und des Deutschen Olympischen Sportbundes stand in Minden an. Auf der Regionalen Ebene konnte die Umwelttour der Kanu AG der Regenbogen-Gesamtschule Spenge bereits 2022 einen zweiten Platz verbuchen und erhielt ein Preisgeld in Höhe von 1.000,– € für das besondere ehrenamtliche Engagement.

In diesem Jahr konnten wir uns, trotz einer starken Konkurrenz mit tollen und vielfältigen Projekten, wieder den zweiten Platz und das Preisgeld in Höhe von 1.000,– € sichern. Angetreten gegen die unterschiedlichsten Projekte mussten wir uns nur den Werrepiraten mit einem wirklich starken Projekt zur Zukunft und Ausbildung von Schüler*innen geschlagen geben. Gewürdigt wurde das Projekt der Kanu AG, dass sowohl in den Bereichen Umwelt und Naturschutz, Nachhaltigkeit aber auch Inklusion und die Selbstständigkeit der Kinder und Jugendlichen fördert. So durften schließlich Emil und Anton, stellvertretend für den Kanuverein und die Teilnehmenden der Kanu AG, den Pokal, die Urkunde und das Preisgeld entgegennehmen.

Die Schüler*innen trafen im letzten Herbst selbstständig und auf eigene Initiative die Entscheidung eine Umwelttour in diesem Sommer durchzuführen. Gemeinsam einigte sich die Gruppe auf den naheliegenden Kleinfluss Else, die auch durch die Kanu AG schon teilweise bekannt ist.

Die ehrenamtlichen Teilnehmer*innen aus verschiedenen Klassenstufen (von Jg. 5 bis Jahrgang 9) säuberten die Umwelt, sichtbar für alle Menschen und auch die Tiere in der direkten Nähe der Else, darüber hinaus auch unsichtbar für alle stromabwärts liegenden Gemeinden. Die Entstehung von Mikroplastik, das in die Weltmeere gespült wird und nachhaltig Nahrungsketten beeinflusst, wird im Ansatz bereits vermieden, da es bisher keine wirksame Möglichkeit gibt dieses Mikroplastik aus dem Wasserkreislauf zu entfernen. Die Schüler*innen übernahmen damit nicht nur die Verantwortung für die Umwelt und den Menschen vor Ort und im eigenen Umfeld, sondern auch noch deutlich darüber hinaus.

Der Gedanke der Nachhaltigkeit und sozialen Verantwortungsübernahme steht dabei ebenfalls im Vordergrund, da das Einsammeln von Müll aus der eigenen Lebenswelt das Nachdenken anregt und die eigene Handlungskompetenz fördert. Langfristig werden die teilnehmenden Schüler*innen sicher daran denken und sich für eine fachgerechte Müllentsorgung oder bereits vorher schon für eine Müllvermeidung einsetzen. Sie dienen somit auch als Multiplikatoren in der Zukunft und sorgen in ihrem Umfeld dafür, dass dieser Gedanke weitergetragen wird. Der Gedanke, dass die Welt immer ein bisschen sauberer wird, wenn jeder Mensch bei Outdooraktivitäten mehr Müll mitnimmt als er selbst mitbringt, kann langfristig und stetig zu kleinen Erfolgen führen.

Damit erweitert sich langfristig auch die Zielgruppe, die deutlich über die aktiven Schüler*innen der Umwelttour hinausgeht. Es ist beispielsweise auch eine für die Anwohner gut sichtbare, mit der Stadt koordinierte Aktion. Besonders am Kanuanleger am Rathaus in Bünde wird die Aktion der Schüler*innen auch durch Publikumsverkehr wertgeschätzt.

Da eine Umwelttour in den schulischen Alltag schwer zu integrieren ist, sind wir immer wieder auf das Wohlwollen der Schulleitung, der Vereinsmitglieder und verschiedener anderer Stellen angewiesen. Eine Freistellung der begleitenden Lehrkräfte (unter anderem auch eine Sonderpädagogin), sowie eine unkomplizierte Genehmigung der Veranstaltung durch die Schulleitung ermöglichen erst die weitere Planung. Auch die wohlwollende Haltung der Stadt Bünde, die sich sowohl um die Entsorgung des gesammelten Mülls gekümmert hat als das Ordnungsamt, das unkompliziert Parkplätze für das Gespann des Kanuvereins auf dem Parkplatz des Rathauses bereitgestellt und freigehalten hat, unterstützten uns bei der Durchführung. Das Kanumaterial, wie z.B. Kanubulli, Anhänger, Kajaks und Canadier, Schwimmwesten und Paddel usw. wird vom Kanuverein bereitgestellt und findet auch auf den Vereinssitzungen immer wieder breite Unterstützung. Für viele Kinder ist die Umwelttour nicht nur eine Abschlusstour der Kanu AG des laufenden Schuljahres, sondern vielleicht auch Motivation in den Kanuverein einzutreten und dort langfristig Sport zu betreiben und sich nachhaltig und ehrenamtlich für die Gesellschaft einzusetzen.

Da die Zunahme durch die Vermüllung mit Plastik, Chemikalien und weiterem Abfall stetig zunehmen, ist aus unserer Sicht ein Handeln und Gegenmaßnahmen dringend erforderlich. Da Mikroplastik aktuell technisch nicht einfach aus dem Wasser zu entfernen ist und auch größerer Müll wie Ölkanister, Folien und scharfe Gegenstände immer wieder eine akute Gefahr für die regionale Flora und Fauna darstellt, ist die aktuell effektivste Methode die Vermeidung von Müll in der Umwelt; dies ist auch unser Ansatzpunkt. Auf zwei Weisen können wir dem Problem begegnen, einerseits das Einsammeln und fachgerechte Entsorgen des Mülles, der bereits in die Umwelt eingebracht wurde. Andererseits können wir daran arbeiten, die Kinder und Jugendlichen zu informieren, zu bilden und zu sensibilisieren für den verantwortungsvollen Umgang mit eigenem Müll und der eigenen Umwelt. Dieser nachhaltige Ansatz bietet die Möglichkeit die Kinder in der Zukunft als Multiplikatoren für gute, nachhaltige und sinnvolle Entscheidungen als wertvollen Teil unserer Gesellschaft zu bilden und zu erziehen. 

Wir hoffen, dass auch in Zukunft eine Fortführung dieses Projektes möglich ist und hoffen auch im nächsten Jahr, die Jury von der Wirksamkeit der Umwelttour überzeugen zu können.

Daniel Radau