Der achte Jahrgang der Regenbogen- Gesamtschule Spenge geht für das Kinderhospiz in Bethel arbeiten
Von Celine-Sophie Huep, Anna-Maria Buße, Suaro Gendor und Linus-Cederic Schneider
Spenge. Der achte Jahrgang der Regenbogen-Gesamtschule nahm im Sommer am Socialday teil. Alle Schüler und Schülerinnen arbeiteten einen Tag lang bei einer Firma ihrer Wahl. Die Firmen gaben den Schülern dafür Geld. Dieser freiwillige Betrag lag zwischen 5 und 70 €. Insgesamt wurden fast 2.000 € erarbeitet. Jede Klasse spendete davon mehr als die Hälfte, nämlich 250 €. Der Rest ging in die Klassenklassen der vier Klassen.
Die 1.000 € sollten einem guten Zweck zu Gute kommen. Schüler und Lehrer machten verschiedene Vorschläge, wohin das Geld gespendet werden soll. Nach verschiedenen Diskussionen war die Entscheidung getroffen: Der achte Jahrgang wollte das Kinder- und Jugendhospiz in Bethel mit seiner Spende unterstützen. Am 13. Dezember war es dann soweit: Vier Vertreter der vier Klassen fuhren mit der Lehrerin Ulrike Lücke nach Bethel, um dort die Spende persönlich zu überbringen und sich vor Ort anzuschauen, wofür ihr Geld dort verwendet wird.
Die Führung fing damit an, dass der pädagogische Leiter René Meistrell sie in einen gemütlichen Raum brachte, wo die Schüler ihm Fragen über das Hospiz stellen durften. Dann zeigte er ihnen die Räumlichkeiten des Hospiz. „Hier kommen die Kinder rein und fühlen sich auf Anhieb wohl. Meist drehen sie gleich eine Runde mit dem Bobbycar im Eingangsbereich“, erklärte Meistrell. Nach der Kreativwerkstatt zeigte er seinen Besuchern aus Spenge ein komplett weißes Zimmer – den ,,Snoezelraum“ – in dem ein Wasserbett in der Mitte stand und überall LED-Lichter waren, die den gesamten Raum in eine märchenhafte Welt verwandelten.
Herr Meistrell führte die Schüler dann noch in das Kaminzimmer, in dem sich ein Fernseher, ein Sofa, ein Kickertisch, eine Wii und ein Aquarium befanden. Es gab auch ein tolles Spielzimmer mit Bällebad und Kletterturm.
Zum Schluss ging der Mitarbeiter noch mit ihnen in das Abschiedszimmer. In dem Bett dort lag keine Matratze, sondern stattdessen war dort eine elektrische Kühlplatte unter einer Decke versteckt. Diese sorgt dafür, dass sich die Eltern und die Familie in Ruhe von ihrem verstorbenen Kind verabschieden können. Dieser Raum beeindruckte die Schüler und ihre Lehrerin durch die besondere Atmosphäre, die dort herrscht.
Als allerletztes gaben die Schüler dem Mitarbeiter ihren 1.000 €- Check und ein großes, weihnachtlich gestaltetes Plakat, auf dem alle Schülerinnen und Schüler des gesamten Jahrgangs unterschrieben hatten. Mit bewegten Gefühlen machten sich die vier Schülervertreter mit ihrer Lehrerin wieder auf den Rückweg, um in der Schule ihren Klassen von ihren überraschend positiven Erfahrungen im Kinderhospiz zu berichten.
(v.l.n.r. Linus, René Meistrell, Suaro, Celine-Sophie, Ulrike Lücke, Anna)
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Was ist ein Kinderhospiz?
Ein Hospiz ist im Grunde ein „Hotel“ für lebensverkürzend erkrankte Kinder und Jugendliche. Sie werden dort gepflegt und können dort viel unternehmen. “Eigentlich ist das ganze Hospiz ein Spielparadies für Kinder und Jugendliche. Sie haben dort viel verschiedene Räume, in denen sie spielen, aber sich auch austoben können“, sagt der pädagogische Leiter René Meistrell. Diese Räume können aber auch die Geschwisterkinder nutzen.
Das Kinder- und Jugend- Hospiz ist für Familien da, die durch die Krankheit ihres Kindes gestresst sind und dringend Unterstützung brauchen. Ärzte und Pflegepersonal sind rund um die Uhr für die Familien da. Sie kümmern sich um die Kinder und nehmen den Eltern die Arbeit ab, damit sie sich z.B um das Geschwisterkind kümmern können, aber auch, dass die Eltern mal eine kleine Auszeit bekommen. Die Pädagogen und Ärzte kümmern sich aber nicht nur um die schwer erkrankten Kinder und Jugendlichen, sondern auch um die gesunden Familienmitglieder. Sie unternehmen auch etwas mit den Geschwisterkindern, wie z.B Reiten. In der Nähe gibt es einen Reiterhof, der bei den Kindern sehr beliebt ist und wo sie auch oft hingehen. Für die Eltern gibt es aber auch Angebote, wie z.B Shiatsu. Dabei können die Eltern auch mal entspannen und abschalten.
Nach ihrer Rückkehr aus dem Hospiz können die Eltern und Kinder auch zu Hause von den Hospizärzten weiter betreut werden.
Für die Familienmitglieder gibt es auch Zimmer, die fast genauso ausgestattet sind wie in einem Hotel. In den Zimmern gibt es eigentlich alles, was man für das Übernachten und zu Wohlfühlen braucht. Die Eltern schlafen getrennt von ihren erkrankten Kindern, nämlich im ersten Stock.
Im Zimmer des kranken Kindes im Erdgeschoss steht ein Gitterbett. Das ist dazu da, dass das Kind in der Nacht nicht aus dem Bett fallen kann. In dem Zimmer steht ebenfalls ein Schlafsofa. Das steht dort, damit sich der Vater oder die Mutter im Ausnahmefall dazu legen und dort schlafen kann, falls das Kind in der Nacht mal aufwacht.